• Frage: Hier meine Fragen: Frage 1: Während der Pest haben die Doktoren doch oft besondere Anzüge getragen.Haben diese Anzüge wirklich geholfen? Und wenn ja, dann wie? Frage 2: Wie werden neue Viren entdeckt und dann erforscht? Ich hoffe,sie können meine Fragen beantworten :D.

    Frage gestellt desk16nag am 29 Sep 2022.
    • Foto: Simon Syga

      Simon Syga Beantwortet am 29 Sep 2022:


      Zur 1. Frage: Soweit ich weiß, haben diese Anzüge nicht wirklich geholfen. Damals wusste man noch gar nicht, wie Krankheiten übertragen werden und, dass es so etwas wie Krankheitserreger gibt. Die Masken der Pestdoktoren enthielten Kräuter oder einen Essigschwamm. Das sollte den unangenehmen Geruch übertünchen, den es damals überall, aber vorallem in den Häusern der Kranken, gab. Man dachte damals nämlich, dass die Pest durch diesen Gestank übertragen wurde. Eigentlich wird die Pest wird durch ein Bakterium ausgelöst, welches in Flöhen vorkommt, die sich wiederum durch Ratten verbreiten.
      Die 2. Frage kann ein Kollege bestimmt besser beantworten als ich 🙂

    • Foto: Frank Ebel

      Frank Ebel Beantwortet am 29 Sep 2022:


      Die Pestmasken waren sicher kein guter Schutz.

      Wenn man bei einer Krankeit vermutet, dass ein Virus im Spiel ist, kann man eine Probe aus dem Patienten nehmen und dann versuchen die DNA von Viren darin nachzuweisen. Will man mit einem neuen Virus arbeiten, muss man zunächst einen Weg finden, ihn im Labor kontrolliert zu vermehren (ohne sich selbst anzustecken). Gelingt das, kann man seine DNA lesen (sequenzieren), kann ihn im Elektronenmikroskop betrachten und noch viele ander Dinge tun.

    • Foto: Heike Brötz-Oesterhelt

      Heike Brötz-Oesterhelt Beantwortet am 29 Sep 2022:


      Ein schöner Bericht zu den Pestmasken und ein Bild ist unter diesem Link zum Deutschen Medizinhistorischen Museum zu finden:

      https://www.dmm-ingolstadt.de/dmmi-digital/objektgeschichten/pestarztmaske.html

      Die damaligen Ärzte versuchten Augen und Nasenöffnungen zu verschließen und trugen auch lange Gewänder aus gewachstem Stoff und Handschuhe. Das hat sicher keinen starken Schutz bieten können, aber es hat sicher ein wenig die direkte Kontaktübertragung von Mensch zu Mensch verringert.

      Das Bakterium, das Pest verursacht heißt „Yersinia pestis“. Y. pestis ist hoch ansteckend und tödlich. Es wird direkt von Mensch zu Mensch übertragen und zwar auf vielen Wegen: durch Hautkontakt, durch Einatmen der Aus-Atemluft eines anderen Menschen (und der darin enthaltenen Tröpfchen), durch dessen Blut oder Eiter usw.

      Aber Y. pestis kann auch in Flöhen überleben, die dann wiederum auf Ratten sitzen. So kann man sich dann auch über die Ratten und sonstige Nagetiere anstecken. Es reicht daher nicht aus, dass man zum Eindämmen der Ausbreitung auf die Menschen achtet. Man hat also auch eine tierische Quelle für weitere Übertragung.

    • Foto: Jan-Martin Daniel

      Jan-Martin Daniel Beantwortet am 29 Sep 2022:


      Frage 1: Da man damals noch nicht wusste was Bakterien sind, konnten sich die Leute damals noch nicht davor schützen. Die Anzüge haben daher eher wenig gebracht und auch die „Masken“ damals waren viel zu grobmaschig um Bakterien nicht einzuatmen.

      Frage 2: Falls eine neue Krankheit auftritt, wird die DNA des Virus sequenziert und mit Datenbanken abgeglichen. Falls es keine Übereinstimmung gibt, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neuer Virus oder neue Untervariante. Wissenschaftler*innen können diesen Virus dann isolieren und in Reinkultur bringen um ihn zu erforschen.

    • Foto: Kai Kropp

      Kai Kropp Beantwortet am 30 Sep 2022:


      Zur 2. Frage:
      Durch die Entwicklung von sog. „Next Generation Sequencing“ Technologien ist das sequenzieren von grossen Mengen an Proben und unbekannten Sequenzen moeglich geworden. Daher gibt es WIssenschaftler die in der UMwelt nach neuen Viren suchen. Dabei wird zum Beispiel ein Liter Meerwasser gefiltert und so alle Viren isoliert (die Viren sind naemlich so klein, dass sie durch den Filter passen, Bakterien und andere Zellen aber nicht). Dann werden die Viren aufgeschlossen und dann „einfach“ alles sequenziert. Danach hat man Millionen von Sequenzstuecken, die man dann mit Hilfe von viel Rechenpower durchsucht und versucht zusammenzusetzen. Dabei findet man viele bekannte Sequenzen, aber auch sehr viele unbekannte Sequenzen, die man dann anhand ihrer Aehnlichkeit zu bekannten Viren, einordnen kann.

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