• Frage: Ist die Anfälligkeit für Krebs vererbbar?

    Frage gestellt bath16hub am 6 Okt 2022.
    • Foto: Patrick Fischer

      Patrick Fischer Beantwortet am 6 Okt 2022:


      5-10 % aller Krebsarten sind vererbbar. Meist liegt das daran, das ein wichtiges Gen mutiert ist und man dadurch durch eine sonst ungefährliche weitere Mutation direkt stärker betroffen ist.
      Sagen wir mal du hast zwei Kopien eines normalen Gens A also bist AA. Wenn du nun durch deine beiden Eltern schon einmutiertes Gen (=B) vererbt bekommst bist du also AB. Was passiert jetzt wenn eine Mutation durch Umwelteinflüsse stattfindet.
      AA wird zu AB –> Es liegt noch ein gesundes Gen vor ==> keine Krebsentwicklung
      AB wird zu BB –> Es liegt kein gesundes Gen vor ==> mögliche Krebsentwicklung
      Das ist natürlich nicht wie es für alle Arten von Krebs funktioniert, aber so könntest du dir eine Möglichkeit vorstellen.
      Jetzt gibt es natürlich manche Krebsarten die eher erblich sind wie Brust oder Prostatakrebs und manche die weniger erblich sind wie z.B. Magen- oder Dünndarmkrebs.

      Was auch immer wichtig ist ist das die Anfälligkeit für Krebs zwar vererbt werden kann, aber es auch nicht zwingend muss, dass heißt wenn ein Elternteil Krebs hatte heißt das nicht, dass die Kinder es automatisch auch bekommen.

    • Foto: Philip J. Hoepffner

      Philip J. Hoepffner Beantwortet am 6 Okt 2022:


      Es gibt Krebsarten, die sind Vererbbar.

      Brustkrebs (schau mal nach BRCA1/2) oder Darmkrebs (FAP) sind gute Beispiele davon.

      Aber wichtig ist: Auch wenn meine Mum irgend was davon hat, heißt das nicht, daß ich auch Krebs bekommen muss. Oftmals reicht eine besondere Vorsorgeuntersuchung aus, um Sicherheit zu haben….

    • Foto: Simon Peter

      Simon Peter Beantwortet am 6 Okt 2022:


      Wie bereits beschrieben ist Krebs direkt nicht vererbbar, wie beispielsweise ein angewachsenes Ohrläppchen. Nur weil z.B. deine Eltern Krebs haben musst du es nicht auch bekommen. Das liegt auch daran, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit Krebs entsteht. Einzelne Mutationen sind oft gar nicht so ausschlaggebend, wie die Kombination verschiedener Mutationen (daran und ob diese Kombinationen für Therapien gezielt nutzbar sind, z.B IDH1 oder FGFR2 wird grade viel geforscht). Allerdings sind bestimmte genetische und somit vererbbare Eigenschaften und Risikofaktoren durchaus vererbbar. Patrick hat das gut erklärt.
      Es ist wie mit dem Rauche: Nur weil jemand raucht bekommt er keinen Lungenkrebs (ich kenne Leute, die rauchen seit sie Teenager sind eine Schachtel am Tag und haben mit über 70 noch keinen Lungenkrebs), aber über 90% der Lungenkrebserkrankungen sind aufs rauchen zurückzuführen.

    • Foto: Mathias Rhein

      Mathias Rhein Beantwortet am 6 Okt 2022:


      Als Ergänzung zu den guten Antworten: Ein mutiertes Gen ist nur schädlich, wenn es auch abgelesen wird. Da unser Körper von den Genen, die wir von unseren Eltern bekommen, eine Version „abschaltet“ ist bei den meisten Krebserkrankungen ein Chance, dass wir das krankmachende Gen zwar haben, aber nicht ablesen. Dann ist es genauso, als hätten wir es gar nicht.

    • Foto: Luisa Denkel

      Luisa Denkel Beantwortet am 7 Okt 2022:


      …und noch eine Ergänzung zu den guten Antworten: Manche Krebsarten werden sogar von Krankheitserregern ausgelöst. Ein Beispiel hierfür ist Gebärmutterhalskrebs. Eine Ursache für diese Krebsart ist das so genannte humane Papillomavirus (HPV). Die gute Nachricht: Gegen diese Viren kann man sich impfen lassen. Am besten im Alter von 9 – 14 Jahren.

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